Was machen Bergziegen eigentlich, wenn es kalt wird?
Rolle, klar. Aber sind wir mal ehrlich: Draußen ist es doch am schönsten!
Aus diesem Grund möchte ich dir in dieser Serie zeigen, wie man sich als Bergziege den Winter sehr abwechslungsreich vertreiben kann. Ich stelle dir verschiedene Sportarten vor und gebe Tipps zu Trainingsgestaltung, Vorbereitung, Equipment, etc.
Heute geht es in den Schnee und zwar auf zwei wackligen Brettern, denn Skilanglauf ist die dritte wunderbare Alternative im Winter, die ich euch vorstellen möchte.
Was ist Skilanglauf?
Langlaufen ist eine nordische Wintersportart, bei der man sich auf schmalen Ski in einer präparierten Loipe durch Rückstoß und/oder entsprechende Schritttechnik fortbewegt. Es werden dabei zwei Stile unterschieden, die auch jeweils unterschiedliche Ausrüstung (Ski & Schuhe) erfordern.
Klassisch
Beim klassichen Stil bleiben die Ski parallel zueinander. Die Fortbewegung erfolgt durch Abdruck in der sogenannten Steigzone des Ski im Diagonalschritt oder Doppelstockschub.
Skating
Beim Skating bewegt man sich im Schlittschuhschritt voran, bei dem man V-förmig abwechselnd von links nach rechts gleitet.
In diesem Artikel beziehe ich mich auf das Skating.
Wie fange ich an?
Auch wer bereits alpin Ski gefahren ist, wird schnell merken, dass Langlaufen eine wackelige Angelegenheit ist. Da die Ski keine Kanten besitzen, ist Körperspannung und Balance gefragt. Aus diesem Grund empfiehlt es sich mit einem Technikkurs zu starten. In vielen Langlaufgebieten finden sich Anbieter und es besteht auch oft die Möglichkeit die Ausrüstung bestehend aus Ski, Schuhen und Stöcken auszuleihen. Hat man erstmal den Dreh raus, heißt es üben, üben, üben. Am besten zunächst in einer flachen Loipe.
Was bringt’s?
- Ganzkörpertraining
Als Radfahrerin vernachlässigt man ja gerne den Oberkörper. Beim Langlaufen kommt der gesamte Körper zum Einsatz – ein super Rund-um-Training nicht nur für die Beine sondern auch für Rücken und Arme, denn auch die werden beim Radfahren benötigt. - Schult die Koordination & Gleichgewicht
Die schmalen Ski ohne Kanten erfordern ein gutes Gleichgewicht. Der richtige Stockeinsatz und die dazu passende Gewichtsverlagerung sind außerdem koordinativ etwas anspruchsvoll. Dadurch wird das Körpergefühl geschult und die tiefliegenden Muskeln trainiert. - Geeignet für Gruppen mit unterschiedlichem Leistungsniveau
Da die Loipen in der Regel als Rundkurse mit verschiedenen Varianten (leicht, mittel, schwer) und Abzweigungen angelegt sind, findet jeder eine passende Strecke. Entsprechend kann man den Sport auch sehr gut als Gruppe ausüben in der jeder sein Tempo läuft. Man trifft sich früher oder später wieder in der Loipe. - Naturerlebnis
Viele Langlaufgebiete befinden sich in toller Bergkulisse und so hat man eine tolle Aussicht während man seine Runden im Schnee dreht.
Was brauche ich?
Langlaufausrüstung besteht aus entsprechenden Ski, Schuhen und Stöcken. Ski- oder Wanderstöcke sind nicht geeignet, da diese zu kurz sind. In vielen Langlaufgebieten kann man das Equipment (ähnlich wie beim Ski fahren) ausleihen und kann so zunächst herausfinden, ob der Sport einem zusagt.
Als Bekleidung eignen sich warme Laufsachen, da die Intensität der Sportarten vergleichbar ist. Das Outfit sollte aus Tights oder Wanderhose, Oberteile nach dem Zwiebelprinzip, Wintersocken, Stirnband/Mütze, Sonnenbrille und insbesondere guten Handschuhen bestehen. Gerade am Anfang, wenn man noch mehr mit der Technik beschäftigt und entsprechend langsamer ist, empfiehlt es sich ein wärmeres Outfit zu wählen.
Was gibt es bei der Tourenplanung zu beachten?
Nichts. Darum kümmern sich andere, denn in Langlaufgebieten sind die Loipen ausgeschildert und meist entsprechend ihrer Schwierigkeit ähnlich wie Skipisten gekennzeichnet.
Beispielrouten
Ein anfängerfreundliches und schneesicheres Langlaufgebiet in der Nähe von München ist Bayrischzell. Das Loipennetz ist umfangreich und es finden zahlreiche Kurse statt. Das Gebiet ist außerdem auch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. In der Sportalm am Loipeneinstieg gibt es die Möglichkeit, Wechselkleidung oder Schuhe in einem Spind einzuschließen sowie einen Verleih von Langlaufausrüstung im angrenzenden Shop.
Ich hoffe, ich konnte dir einen guten Eindruck von dieser schönen Alternativsportart und etwas Inspiration für dein Wintertraining vermitteln. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Über dein Feedback oder Kommentare freue ich mich.